Die Kommunikationspartner der Standesämter in Deutschland sind vielfältig. Neben der Kommunikation untereinander, werden schriftliche Mitteilungen an andere Behörden und an Gerichte versendet. Beispiele hierfür sind Meldebehörden und Finanzbehörden sowie Nachlass-, Familien- und Vormundschaftsgerichte. Darüber hinaus empfängt jedes Standesamt Mitteilungen und Anzeigen Dritter, etwa von Bestattern zu Sterbefällen oder von Kliniken zu Geburten. Dieser zur Zeit papierbasierte und postalisch abgewickelte Mitteilungsverkehr verursacht einen Papierfluss von ca. 10 Millionen schriftlichen Mitteilungen jährlich und bindet auch in seiner Weiterverarbeitung enorme Ressourcen.
Mit der Entwicklung des standardisierten IT-Datenaustauschformates XPersonenstand wird die Möglichkeit geschaffen, dass unabhängige, unterschiedliche Systeme, nahezu nahtlos zusammen arbeiten und Informationen auf effiziente und verwertbare Art und Weise austauschen bzw. dem Benutzer zur Verfügung stellen. Dies geschieht bei einem Standard, ohne dass dazu gesonderte Absprachen zwischen den Systemen notwendig sind. Es wird also eine medienbruchfreie und eine teil- oder vollautomatisierte Verarbeitung der Daten erreicht, die letztlich den Bürgerservice verbessert. Der Mitteilungsverkehr wird elektronisch effizienter gestaltet und die Kosten werden deutlich reduziert.
Die Projektleitung für das Teilprojekt XPersonenstand obliegt der Stadt Dortmund. Zusammen mit Vertretern aus Standesämtern, Rechenzentren, Verbänden und Herstellern entwickelt die Projektgruppe „XPersonenstand“ derzeit Nachrichten-Module, die sich an den unterschiedlichen Kommunikationspartnern orientieren.
Die elektronische Kommunikation in den Behörden ist in den letzten Jahren stark angewachsen, so dass es häufig ‚Insellösungen’ gibt, die heute die Kommunikation untereinander erschweren. Die DOL-Vorhaben Infrastruktur und Standardisierung erarbeiten projektübergreifende Lösungen zur Netzinfrastruktur und einheitlichen Standards in Deutschland. Voraussetzung für das wirtschaftliche Betreiben von Standards ist, dass diese und auch die bereits getätigten Investitionen hierzu von allen Vorhaben – wie auch von XPersonenstand - genutzt werden.
Insbesondere für die Übermittlung der sensiblen, personenbezogenen Daten müssen Integrität, Authentizität, Vertraulichkeit und Nachvollziehbarkeit sicher gestellt sein. Dies wird gewährleistet über das OSCI-Transport Protokoll, dessen Einsatz sich bereits bei XMeld bewährt hat.
Darüber hinaus müssen für einen elektronischen Mitteilungsverkehr im Personenstandswesen die Kommunikationspartner eindeutig adressierbar sein. Aus diesem Grund werden ebenfalls analog zum elektronischen Meldewesen alle Standesämter sowie deren Kommunikationspartner in das Deutsche Verwaltungs- und Dienstleistungsverzeichnis (DVDV) eingetragen. Für die Abwicklung des Nachrichtenverkehrs im Personenstandswesen sollen die in fast allen Bundesländern betriebenen Clearingstellen als Vermittlungsstellen genutzt werden.
Das Informationsmodell definiert die wesentlichen Klassen des Standards XPersonenstand wie Name einer Person, Anschrift und Familienstand. Diese werden benötigt für die anschließende Konstruktion von Nachrichten zur automatisierten Datenübermittlung.
Neben dem Informationsmodell mit allen erforderlichen Datentypen werden folgende Module in XPersonenstand entwickelt: